Weihnachtsfeier 2023 für Obdachlose: Ein wenig Wärme für die Ärmsten der Stadt

Für viele Menschen ist Weihnachten eine Zeit der Freude und des Zusammenkommens mit der Familie. Doch für Obdachlose, die oft keine Familie mehr haben oder den Kontakt zu ihnen verloren haben, ist diese Zeit besonders schwer. „Das erinnert mich immer an früher, als ich noch ein Zuhause hatte“, sagt Micha (46), der seit mehreren Jahren in Berlin auf der Straße lebt.

Trotz der schwierigen Umstände gab es auch in diesem Jahr Lichtblicke. Am Montag sorgten zahlreiche Helfer und Künstler des Vereins „Padar Humanitas“ für eine große Weihnachtsfeier, die über 50 wohnungslose Berliner im Zentrum am Zoo der Berliner Stadtmission willkommen hieß. Der Gründer Dieter Padar (51) brachte nicht nur ein köstliches Essen, bestehend aus Hirschgulasch mit Klößen und Waffeln zum Nachtisch, sondern auch mehrere Sängerinnen und prominente Helfer mit. An der Essensausgabe standen der frühere Regierende Bürgermeister Michael Müller (59, SPD) und Patrizia Blanko, Tochter von Roberto Blanko (52).

Dieter Padar betonte: „Wir wollen nicht nur satt machen, sondern auch mit Musik für tolle Stimmung sorgen.“ Sein Verein engagiert sich zudem für Toleranz unter den Religionen, was die Botschaft der Veranstaltung unterstrich.

Für Michael Müller war sein Einsatz eine Ehrensache: „Ich sammle auch regelmäßig in meinem Bürgerbüro Kleidung und spende auch eigene Sachen für die Bahnhofsmission“, sagte der heutige Bundestagsabgeordnete für Berliner Zeitung. „Das gehört zum Zusammenhalt in einer Gesellschaft.“

Patrizia Blanko fügte hinzu: „Jeder kann durch persönliche Krisen in Schwierigkeiten geraten und sogar obdachlos werden, deshalb müssen wir auch alle zusammenhalten und einander helfen.“

Die feierliche Stimmung kam bei den Gästen gut an. Auf einer kleinen Bühne wurde Soul- und Opernmusik dargeboten, während unten an Bierbänken gegessen wurde. Zusätzlich verteilten Ehrenamtliche warme Kleidung und Geschenke, um den Bedürftigen etwas Wärme und Geborgenheit zu schenken.

„Das ist für mich das Highlight des Jahres“, freute sich der wohnungslose Hille (50) über die Feier. Er lebt in einem Pflegewohnheim für Obdachlose und ist schwer krank. Was wünscht er sich zum Fest? „Einfach nur eine eigene Wohnung, in der ich mal zur Ruhe kommen kann“, sagt er.

Die Weihnachtsfeier von „Padar Humanitas“ war nicht nur ein kulinarisches und kulturelles Erlebnis, sondern auch ein Zeichen der Hoffnung und Solidarität in einer oft kalten und abweisenden Welt.